Alles fing damit an, dass Oskar bunt gepunktet nach Hause kam. Kleine runde Aufkleber in blau, rot und gelb, rosa, orange und grün klebten in Gesicht und Kleidung. Ausflug ins Museum of Contemporary Art zur Ausstellung “A dream I dreamed” der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama.
“Polka Dots” nennt die große alte Dame – Jahrgang 1929 – der Aktionskunst ihre Farbflecken, die sich durch ihr ganzes Werk ziehen. Neugierig geworden stattetetn Annemarie und ich dem futuristischen Museum am Peoples Square einen Besuch ab – und waren begeistert. “Polka Dots” in allen Variationen. Auf riesigen Bällen, als bunte Lightshow in verdunkelten Spiegelkabinett, fluoreszierend in ein komplett eingerichtetes Wohnzimmer verteilt, von Schwarzlicht illuminiert
An den Wänden großformatige, knallfarbige Gemälde zwischen Ornament und Abstraktion und ein paar bunte Hunde, wörtlich gemeint.
Auf dem Dach mit Blick über den Volksplatz sind 150 spiegelnd polierte Metallkugeln ausgelegt: Der Garten des Narzissus ist der vielsagende Titel.
Und zum krönenden Abschluss eine Zwei-Zimmer-Wohnung, ehemals ganz in weiß: Weiße regale, weiße Sitzgruppe, weißer Computer, weiße dahindrapierte Klamotten. Platz zum Austoben für die Besucher. Streng im Sinne der Künstlerin, die zuvor mit schrillroter Prinz-Eisenherz-Haartracht vom Bildschirm herab ihre Philosophie erläutert hat. Denn jeder erhält beim Betreten des Raums ein Blatt mit Polka Dots zum Selberkleben. An Wände und Möbel, Gesichter und Kleidung. Nur das Mit-nach-Hause-nehmen des Blattes ist verboten.