… so wunderschön wie heute, so ein Tag, der sollte nie vergehn! Aber die Schmerzen in der Beinmuskulatur vielleicht schon.
Aber fangen wir mit dem Anfang an. Unruhig habe ich geschlafen vor dem New York Marathon. Eine leichte Verstopfung, wie sie mich immer nach Flugreisen befällt, quälte mich. Ohne zu viel ins Detail zu gehen: das Problem löste sich rechtzeitig, frohen Mutes bummelt ich von meinem Quartier, dem YMCA so gegen 6:15 (eine Stunde Schlaf wurde mit Dank Sommerzeit-Umstellung geschenkt) zur U-Bahn-Station Columbus Circle. Wer es auf der Karte finden möchte: Das ist die Südwestecke vom Central Park. Zuvor hatte ich mich mit Melkfett, Vaseline und Hirschtalg dick eingecremt. Eine weise Entscheidung, denn diese Fettorgie bewahrte mich vor den Malaisen wunder Haut, sei es am Fuß, den Brustwarzen oder an der Stelle, wo die Oberschenkel am Bauch befestigt sind.
Die U-Bahn war fast Rush-hour-mäßig voll – und zwar mit Lauf- und Leidensgenossen. Der Amerikaner ist in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie in der U-Bahn, in Fahrstühlen oder Bussen, ein eher schweigsamer, in sich gekehrter Mensch – zumindest was den Kontakt mit Fremden betrifft – und so war die Fahrt eine eher ruhige Angelegenheit. Nach einer guten halben Stunde verließen wir am Battery Park an der Südspitze Manhattans die U-Bahn und enterten die reguläre Fähre nach Staten Island. Ihr müsst die euch so groß vorstellen wie die Fähren in Hongkong, nur schicker. Und außerdem passieren sie in geringerem Abstand die Freiheitsstatue, die heute früh wunderbar in das warme Licht des beginnenden Morgens getaucht war.
Zum Start nach Staten Island
Um zu deutlich zeigen, wie ernst New York die Sicherheit seiner laufenden Gäste nimmt, begleitete uns ein Schnellboot der Küstenwache. Zwei dicke Honda-Außenbordmotoren sorgten für Schub und das dauernd bemannte Maschinengewehr auf dem Vorschiff für den Anschein von Kampfbereitschaft. Das war der schönere Teil der Anreise. Denn nach der Ankunft wurden wir in Busse verfrachtet, die nur sehr, sehr, sehr langsam vom Fleck kamen. Ich suchte sogar das Gespräch mit einem jungen Herrn, der eine Jacke mit zwei gekreuzten Feldhockeyschlägern trug und dem Namen einer Ortschaft. Ich frug, wo denn der Ort läge. Er antwortete, er käme aus Massachussetts. Als ich ihn auf die Sportart ansprach, verneinte er, hockeymäßig engagiert zu sein. Dann fiel mein Blick auch auf den eingestickten Namen. Megan. So heißt kein Junge. Aber irgendwie romantisch, wenn er in der Clubjacke seiner lIebsten läuft. 95 Prozent der Feldhockey-Aktiven seien Mädchen, sagte er.
Das Redeverbot in Verkehrsmitteln hatte ich oben erwähnt. Das führte so weit, dass trotz äußerst langwieriger Anfahrt ein Mitfahrer, der keinen Meter von mir entfernt saß – erwähnte ich schon, dass ich stand – erst nach dem Aussteigen mich als Deutschen darauf ansprach, dass er sich für Berlin 2017 beworben hätte und dass Berlin ein sehr schneller Kurs sei. Meine zugegebenermaßen ncht sehr diplomatische und obendrein falsche Antwort war, dass Frankfurt noch schneller sei. Meinen Fauxpas bemerkend schloss ich schweren Herzens an, dass Berlin als Stadt attraktiver sei. Noch ehe der Hahn drei Mal kräht, wirst du deine Heimat verleugnet haben, heißt es glaube ich dazu in der Bibel.
Aber sei’s drum. Nach Ausstieg und Sicherheitscheck gingen die jungen Schnellen sowieso nur noch ein paar Schritte mit uns dicken, alten und fußkranken Mitläufern. Denn die Rennleitung hatte uns unterschiedlichen “Corrals” zugeteilt. Was irgendwie nach Viehtreiberei klingt, haben sie auf deutsch dann mit Startblock übersetzt. Uff. Doch kein Stier, der wie in Pamplona die Masse vor sich her treibt. In unserem Green Village – so benannt nach unserer Startfarbe – ging es gemütlich zu. Das heißt für mich anfangs nicht. Denn es war mittlerweile fast neun Uhr, ich war seit kurz nach sechs unterwegs und hatte noch nicht gefrühstückt.
Vier Kaffee und drei Bagel
Also bei Dunkin Donuts vier Kaffee geholt, nacheinander natürlich, und am Bagelstand zwei Bagel, Oder waren es drei? Marathon schlägt aufs Hirn. Alles andere an künstlichem Kraftfutter habe ich links liegen gelassen. Meine Startzeit war 11.00, der Corral sollte um 10.15 Uhr öffnen. Was tut man in der Zwischenzeit? Chillen in der Sonne. Im Gras liegen und Leute beobachten. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, in meiner Welle laufen nur die, die für irgendwen oder irgendetwas laufen. Was das heißt? Es gibt Läufer, die tragen ein Trikot mit “I run for children”. Hat aber nichts mit einem möglichen Fruchtbarkeitsritual zu tun, sondern soll die Aufmerksamkeit für “zurück gelassene” Kinder wecken. Andere laufen gegen Autismus oder Krebs in allen Varianten oder für Tierschutz, für ihre Verwandtschaft, deren Fotos bisweilen ausgedruckt vom Gürtel baumeln, oder für kürzlich verstorbene Angehörige, manche für ihre Kinder (Hätte ich das machen sollen?) oder für den Fortschritt in der Orthopädie – was immerhin bei einem den Bewegungsapparat ziemlich beanspruchenden Wettbewerb passend ist. Später durfte ich feststellen, dass diese, den US-amerikanischen, ureigenen Charity-Gedanken fördernde Leibchen auch auf den vorderen Rängen massenhaft vertreten sind.
Beim Besuch der Toiletten, alles Dixi-Klos, die hier von einer Firma namens Royal Flush gemietet wurden, habe ich gelernt, dass ein solches Klo für die Entsorgung des Verdauten einer Woche von zehn Arbeitern unter Zugrundelegung einer Arbeitszeit von 40 Stunden reicht. Seht Ihr: Reisen bildet enorm. Die Schlangen hielten sich in Grenzen und beim Betreten meines Corral war ich einer der ersten, um noch kurz vor Rennbeginn aus Nervosität meine Blase zu entlasten. Beim Blick auf meinem Laufnachbarn stellte ich, fest, dass er am rechten Fuß eine gut versteckte Prothese trug. Ich habe ihn nicht darauf angesprochen. Schließlich trug er sie in Socken und Turnschuhen und nicht offen wie weiland Oscar Pistorius. Als wir dann zur Startlinie geschritten waren, wurde noch, wir sind im Amiland, die Nationalhymne vorgetragen, ehe ein Kanonenschuss, wir sind im Amiland, uns auf die Strecke schickte.
Die Langsamen laufen im Tiefgeschoss
Es folgte die erste Enttäuschung, die mich fast sauer machte und ein wahrhaft schlechter Einstieg ins Rennen war. Wir von der letzten Welle mussten im Untergeschoss der Verrazano Narrows Brige laufen. Die Aussicht war zwar gut, Manhattan im prallen Licht, aber die Einfahrt in die Mündung des Hudson ist verdammt zugig und so musste ich meine Schritte beschleunigen, um warm zu bleiben. Dass das Laufen auf Brücken ziemlich nervig ist, sollte ich im weiteren Verlauf des Rennens noch mehrfach feststellen. Die Ab- beziehungsweise Auffahrten zur Brücke, auf denen wir das berühmte Bauwerk verließen, machten mich auch unruhig. Sollte ich einem falschen Gerücht aufgesessen sein und die Laufstrecke ist so abwechslungsreich wie Shanghai zwischen French Concession und Longhua?
Um euch zu beruhigen: Dem war nicht so. Sobald wir bewohntes Gebiet betraten, ging der Straßenrand-Rabatz los. In Brooklyn saßen die Anwohner massenhaft vor ihren Häusern und machten Party. Bands spielten, Anfeuerungsrufe erklangen und eine Frau feuerte sogar ihre deutsche Freundin mittels Fahne und selbst gemalten Pappschild an. Die selbst gemalten Pappschilder. Wenn ich den New York Marathon beschreiben sollte, ich würde schreiben, es ist das Rennen der selbst gemalten Pappschilder. Angehörige stehen am Straßenrand und halten ihr Schild für Kevin, Paul oder Erin hoch. Manche haben das Porträt des Läufers oder der Läuferin auf Überlebensgröße ausgedruckt und aufgezogen. Manche haben ein Trefferfeld aus Blitzen – ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll – aufgemalt: „Hit here for Energy“. Nicht ganz neutrale Anfeuerungssprüche nehmen die Wahl auf: „Trump can run for President – so you can run“, „Run, Trump is behind you!“ oder die erweiterte Version für die weiblichen Teilnehmer: „Trump ist after you to grab you by the p***y“. Später im Rennen, es war auf der Queensboro Bridge, habe ich auch einen Trump-Anhänger gesehen, der sich, so sah es zumindest zu diesem Zeitpunkt aus, überschätzt hatte und fast kriechend sein „Trump-Pence vote conservative“ in der Hand hielt.
Mit Kirchenchor und Schwulen-Band
Da ich noch nie in Brooklyn war, konnte ich der ersten Hälfte des Rennens sogar touristisch etwas abgewinnen. Brownstone-Häuser – das sind ca. 100 Jahre alte Stadthäuser aus braunem Sandstein, die meist drei Geschosse haben und deren Erdgeschoss ein paar Stufen hochgeht – mit einer sehr gemischten Einwohnerschaft, unglaublich viele Kirchen von unglaublich vielen verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Eine bot sogar ihren vielköpfigen Chor zur mentalen Unterstützung unserer Lauftätigkeit auf. Rockbands, Punkbands, Countrybands, Trommelgruppen, eine Highschool-Bigband und simple Popmusiker trieben uns mit ihren Rhythmen vorwärts, ausgestreckte Hände wollten abgeklatscht werden.
Und dann erreichten wir den konservativ-jüdischen Teil Brooklyns. Männer im Kaftan mit Hut und Schläfenlocken nahmen keine Notiz von uns, Mädchen in Röcken warfen nur ab und zu Blicke. Die Schrift an Synagogen, Vereinsheimen und Treffpunkten aller Art ist hebräisch. Ein Stetl in der Stadt, dessen Bewohner halt kein Interesse an unserem Massen-Vorbeilauf haben. Nur wenige Kilometer später hebt der Enthusiasmus der Fahnen schwenkenden Polen und Italiener das flaue Gefühl, nicht willkommen zu sein, wieder auf. Der erste Höhepunkt: Irgendjemand liest meinen Namen auf der Rückenseite meines Lieblings-Lauftrikots, das vom Shanghai Marathon. Vielleicht haben ihn schon andere gelesen. Aber hier, wo Brooklyn endet und wir uns Queens nähern, schreit zum ersten Mal jemand „Marius“ an Straßenrand. Ich könnte niederknien! Als dann in Queens, dem nächsten der fünf New Yorker Boroughs (also Stadtteile), die es auf dieser Laufreise abzuhaken gilt, noch eine Lesbian and Gay Marching Band uns anfeuert, möchte ich die Musiker küssen.
Quälerei auf der Queensboro-Bridge
Jetzt sind wir ruckzuck schon bei Kilometer 25 angelangt und ich habe noch gar nichts von meinem Rennen und meinen Gefühlen erzählt. Zum Beispiel, dass ich mich in meinem Größenwahn an eine Tempomacherin angehängt habe, deren Schild „4:40“ zeigte. Bloß weil die Dame älter war als ich. Gottseidank hatte ihre Gruppe mich am nämlichen Kilometer schon abgehängt, weil ich meine zweite Toilettenpause einlegen musste. Aber anfangs ging das richtig gut! Was fühlt man noch? Jede verdammte Meile dieses Rennens gibt es zwei Versorgungsstände mit Wasser und Gatorade. Ich hassen Gatorade, trinke es aber trotzdem, weil mein Blutzuckerspiegel oben bleiben soll und ich den Hungerast vermeiden will, von dem so oft im Zusammenhang mit Langstreckenrennen die Rede ist. Jetzt stellt euch mal vor, zehntausende von Menschen haben vor euch schon ihre Gatorade getrunken und den nicht ganz geleerten Becher weggeworfen. Richtig: Der Boden klebt wie die Formel-Eins-Strecke nach der Champagnerdusche. Man bleibt aber nicht hängen, sondern spürt nur so ein leichtes Ziehen an den Sohlen, was mich, ehrlich gesagt, eher amüsiert als beeinträchtigt hat.
Richtig genervt haben mich dagegen die Brücken. Schon die Verrazano Narrows Bridge war ätzend, aber zum Start muss man da einfach durch beziehungsweise rüber und es ist ja nach zwei Meilen vorbei mit der Zugluft. Aber nach 25 Kilometern über die Queensboro Bridge? Das ist schon absolute Härte. Auf Brücken geht es nämlich erst einmal bergauf. Und das fällt dem alten Mann mit 25 Kilometern in den Beinen nicht mehr leicht. Dann ist es leise. Man hört nur das sanfte Turnschuh-Trappeln der Sportkameraden. Ich gehe. Statt zu rennen. Am Brückenrand sitzt eine zusammen gekauerte Frau. Ist Hilfe da? Ja. Der Kamerad mit dem Trump-Poster, oben erwähnte ich ihn, bleibt hinter mir zurück. Ich beschäftige mich weiter mit dem Lesen von T-Shirt-Aufschriften. World Vision ist auch da. Und die Träumer von einer Welt ohne Krebs – “Imagine a world without cancer “– mit ihren orangefarbenen Hemdchen mag ich gar nicht mehr sehen. Dann schon lieber Nicola aus Mailand, Carlos aus Venezuela oder der anonyme Herr aus Malaysia. Mein Tempo, meine Kollegen. Man trifft sich immer wieder – zumindest auf den ersten 30 Kilometern.
Hinter der Brücke links ab und die Geräuschkulisse beflügelt. Wir sind in Manhattan, auf der First Avenue, Höhe 59te Straße. Einfach abkürzen und dem Ganzen ein Ende machen? Keine Alternative. Zu viele simple Botschaften wie „You need no skills, you need balls“ oder „Whine now, wine later“ auf Trikotrücken oder Pappschildern machen einem bewusst, dass man eine Mission hat. Nonnen stehen am Straßenrand. Ich bekreuzige mich. Langsam sinkt der Spaßfaktor. Wieder ein paar Schritte gehen? Nein. Eine Upper-East-Side-Mutti – sozusagen die Volksdorf-Mutti in Dreier-Potenz – wartet mit ihren gut gekleideten Töchtern in Oskars Alter am Streckenrand. Die beiden Mädchen halten ihre Hand raus, unbeachtet von allen meinen Vorläufern, zumindest so weit ich sie sehen kann. Ich schere aus meiner normalen Mittellinie aus und lasse mir von zwei kleinen Patschhändchen ein High Five geben. Lächelnde Kinder beflügeln und ich lege meinen Plan, zu gehen statt zu rennen, umgehend ad acta. Ein paar hundert Meter weiter versuche ich das selbe. Diesmal in East Harlem. Klappt wieder. Es lachen Gesichter, die ein paar Töne dunkler gefärbt sind. Die Energie trägt bis zur Willis Avenue Bridge. Suche ich jetzt schon Brücken, um eine Ausrede zu haben? Damit ich guten Gewissens das Rennen einstelle und gehe? Vielleicht. Man weiß es nicht, man munkelt bloß.
Der Hip und der Hop des Marathon
Die Brücke, sie geht wieder bergauf, führt mitten in die South Bronx. Und womit begrüßt die South Bronx die Läufer? Mit HipHop. Zwei Djs, zwei Plattenspieler und ein fetter Sound. Es passt irgendwie alles heute und die Musik trägt einen um die nächsten paar Ecken, die Bronx ist nicht so der wichtigste Teil des Rennens. Auf die letzte Brücke des heutigen Tages – worauf ein Pappschild hinweist, das sinngemäß sagt, wir sollen uns jetzt nicht so anstellen – trägt mich eine Trommeltruppe und schon hat uns Manhattan wieder. Genauer gesagt Harlem, wo stolz Willkommenschilder hoch gehalten werden, die eben darauf hinweisen, dass wir in einem speziellen Quartier sind. Speziell ist auch die Straße, auf der wir unterwegs sind. Der Asphalt unter unseren Füßen gehört der Fifth Avenue, der Prachtstraße, die am Ostrand des Central Park verläuft. Gelb und rot überdachen uns die Bäume des Parks, beim Support am Straßenrand gibt es keine Lücken, ich höre mehrfach meinen Namen, amerikanisch ausgesprochen. „Meries“. Ein paar hundert Meter vor mir weht eine deutsche Fahne, eigentlich verpönt im Feld und tatsächlich die einzige. Soll ich die Havel-Flitzer, die ich bald einhole, darauf aufmerksam machen, indem ich lauthals „Unsere Fahne flattert uns voran“ singe? Ich entscheide mich nach einer knappen Zehntelsekunde Nachdenkens dagegen. Wollen wir alle Spaß haben oder wollen wir Spaß haben?
Es geht in den Park und ich baue ab und auf und ab und auf. Zwei Drittel gehen, ein Drittel sprintet, um die Zuschauer zu Jubelstürmen animieren. Drei Viertel gehen, ein Viertel sprintet und siehe oben. Vier Fünftel gehen, ein Fünftel sprintet, nur noch gehen. Als beim letzten Sprint die Mitläufer vor mir leicht unscharf werden, weiß ich, es ist genug. Das Schöne ist: Auch den gehenden Marathonläufern, ich bin beileibe nicht der Einzige, ist Support und Applaus vergönnt. Tut das gut? Vielleicht hätte ich ja mit mehr Elan doch noch die fünf Stunden unterschritten. So bleibt die Uhr bei 5:00:24 stehen, was mir meine an der App mit fiebernde Familie telefonisch mitteilt. Leute, das ist eine halbe Stunde schneller als ich veranschlagt habe und ziemlich genau das doppelte meiner Halbmarathon-Zeit. Wobei es ja eigentlich logisch ist, dass man für einen Vollmarathon das Doppelte eines Halbmarathons braucht, oder?
Hinterm Ziel gibt es gleich die Medaille und ganz viele Gratulationen von jedem Volunteer, den man passiert. Eine Metallfolie gegen die Kälte gehört zum Finisher-Paket und ein Verpflegungsbeutel mit einer Flasche Wasser, einem Elektrolytbums, das nur süß schmeckt, einem flüssigen, künstlich aussehenden Proteinscheiß – den ich nicht anrühre –, einem großen Apfel – wir sind in New York – und Salzgebäck. In Flipflops schlendere ich ins Hotel, hole mir in der Deli mit umgehängter Medaille Tortellini, Sandwiches und ein paar Flaschen Sam Adams und feiere still vor mich hin.